Endlich wieder! Kunstvolle Konzerte in der Kirche

In der Matthäuskirche erklangen berühmte Filmmusiken

Als Solistin beeindruckte Nicola Jürgensen mit ihrer Bassettklarinette gemeinsam mit der neuen Philharmonie Westfalen bei Mozarts Konzert für Klarinette und Orchester. Foto: Cornelia Fischer

Das tolle Zusammenspiel von Solistin Nicola Jürgensen und Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Rasmus Baumann begeisterte die Zuhörer in der Matthäuskirche. Foto: Cornelia Fischer

GELSENKIRCHEN – Emotionen, Leichtigkeit, Fülle: Davon gab es beim 1. Klassik – Dialog  mit der Neuen Philharmonie Westfalen in der Matthäuskirche jede Menge!  Das Publikum in der vollbesetzten Kirche genoss es ganz offensichtlich, nach der langen Corona – Pause endlich mal wieder das kleine Schwarze oder den feinen Anzug hervorzuholen und festlich gekleidet den herrlichen Klängen der Musik zu lauschen.

Mozart im Film beim 1. Klassik - Dialog  in der Matthäuskirche

„Kunst entdeckt Kirche“ heißt die Reihe, die sich diesmal berühmter Filmmusiken widmete. Wer erinnert sich nicht, wie Meryl Streep und Robert Redford in „Jenseits von Afrika“ ihre Liebe in der Landschaft Kenias entdecken – getragen von der Musik , in diesem Fall Mozarts Klarinettenkonzert.

Doch zunächst bot das Orchester mit Samuel Barbers  „Adagio for Strings“ einen schönen, leisen, emotionalen Einstieg. Die wunderbare Akustik des Kirchenraums kam hier besonders gut zur Geltung. Wer den dazugehörenden Film „Platoon“ über die Brutalität des Vietnamkriegs in Erinnerung hat, konnte die intensive Wirkung dieser Musik besonders deutlich spüren.

Solistin begeistert mit Bassettklarinette

„Tolles Zusammenspiel zwischen Orchester und Solistin“, kommentierte eine Besucherin das folgende Stück. Nicola Jürgensen, Professorin an der Folkwang Universität der Künste Essen, beeindruckte mit der dunkel und warm klingenden Bassettklarinette und erfüllte gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Westfalen die Matthäuskirche bei Mozarts Klarinettenkonzert mit fantastischen Klängen. Das Publikum war schlichtweg begeistert und bedankte sich mit standing ovations.

Dann gab es für alle eine Pause, viele nutzten sie, um in der idyllischen Umgebung der Kirche spazieren zu gehen. Im zweiten Teil des Konzerts glänzte das Orchester unter der Leitung  von Generalmusikdirektor Rasmus Baumann mit der aufregenden Filmmusik zu „Psycho“ – wer erinnert sich nicht an die berühmte Duschszene! Dabei wurde der Kontrast zum Ort „Kirche“ besonders deutlich.

Und dann , so als emotionaler Höhepunkt, zum Abschluss Dimitri Schostakowitschs Kammersinfonie. Das trug die Seele davon und ließ ein durch und durch begeistertes Publikum fast vergessen, dass es diesem wunderbaren Konzert die ganze Zeit nur mit Maske lauschen durfte. Dafür konnten die zahlreichen Besucher endlich wieder Konzertatmosphäre schnuppern. „Es war toll“, war dann auch allerorts zu hören und die Vorfreude auf bald folgende Konzerte in der Matthäuskirche deutlich zu spüren.